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Foto: A. Brandl

Peter Liebl (*1946)
New York-Madonna, 1996

Der in Donaustauf lebende Maler Peter Liebl (geb. 1946) hat in dieser Madonnendarstellung, die in New York ausgestellt war und so zu ihrem Titel kam, auf ungewohnte Weise ungegenständliche mit figürlicher Malerei verbunden. Das Ergebnis ist ein intensives, zur Meditation anregendes Bild, das zu leuchten scheint und eine tiefe Stille atmet. Peter Liebl schreibt 1991:

»Mir sind Kunstwerke immer geheiligt erschienen, weil ich in ihnen auch ein Geschenk an uns Menschen sehe, womit wir unseren Schöpfer … preisen können.« Auffällig ist, wie sehr Liebl Mutter und Kind einander gleichen lässt – bis in die Gewandung und Körperhaltung hinein. Sie bilden eine spürbare, zumindest dreifache Einheit. Da ist zunächst das tradierte Motiv der Maria als »Sitz der Weisheit«, also: Jesus als Inkarnation göttlicher Weisheit (vgl. Erste Lesung) sitzt auf dem Schoß Mariens, der geschöpflichen Weisheit. Der weiteren, zweiten Einheit gegenseitiger (auch gott-menschlicher) Liebe wird sich nach drei Jahrzehnten die dritte des gemeinsamen Leidens anschließen. Die beunruhigenden roten Schatten unter den Augen verweisen darauf.

(aus: Regensburger Sonntagsbibel, hrsg. von Bischof Rudolf Voderholzer, Regensburg 2017, S. 608f)

New York-Madonna · Peter Liebl · 1996 · Öl auf Leinwand · H 160 cm · B 100 cm · Kunstsammlungen des Bistums Regensburg · Bischöfliches Ordinariat (Inv.-Nr. 2016/2005)