Im Rahmen des Da-Sein-Projekts werden in der Pfarrkirche St. Franziskus in Burgweinting vom 19. November 2024 bis zum 28. Februar Werke des Berliner Künstlers Jörg Länger gezeigt. Die kleine Ausstellung umfasst mehrere Objekte der Werkgruppe „Ein Stück Sternenhimmel ist immer auch mit dabei“, die in den letzten zwei Jahren entstanden ist und sich dem Thema des Projekts „Hoffnung wider aller Hoffnung“ widmet. Für den Künstler war der Blick in den Sternenhimmel stets eine Quelle der Hoffnung, unabhängig davon, wie groß seine Probleme erschienen. „Mein riesiger Kummer wurde angesichts dieser gewaltigen Ferne erst einmal zu einem kleinen Kummer. Allein das erhabene Bild des majestätischen Himmelsgewölbes reichte für diese Linderung aus“, sagt der Künstler selbst.
Passend zum Titel findet sich in jeder Arbeit der Werkgruppe ein Stück Sternenhimmel in verschiedenen Ausführungen. Häufig steht der Sternenhimmel im Kontrast zu einem goldenen Bildgrund und kommt dadurch besonders zur Geltung. Gold ist ein zentrales Element in vielen Werken von Jörg Länger und stellt einerseits eine sakrale Verbindung her, indem es an byzantinische Mosaike oder Ikonen erinnert. Besonders die Vera-Icon-Gemälde greifen diese Idee auf und verbinden sakrale Themen und alte Bildtraditionen mit zeitgenössischen Darstellungsweisen. Andererseits erzeugen die goldenen Elemente auch eine kosmische Assoziation, sodass außerirdische Komponenten wie der Sternenhimmel mit irdischen Elementen zusammengeführt werden. So stellt Länger das Irdische der Größe des Universums gegenüber, wodurch menschliche Ängste, Sehnsüchte, Wünsche und Probleme kleiner und leichter zu bewältigen erscheinen. Mit seinen Werken möchte der Künstler dem Betrachter den Sternenhimmel näherbringen und ihm dadurch Hoffnung schenken.
Zur Weihnachtszeit wird zusätzlich zur Werkgruppe „Ein Stück Sternenhimmel ist immer auch mit dabei“ auch eine Krippe von Länger ausgestellt: „Frisch gewaschen in die Zeitenwende. Eine Weihnachtskrippe auf einem Wäscheständer mit einem Wandbild dahinter“. Diese minimalistische Krippe besteht aus einem Wandbild und einem Wäscheständer, die auch einzeln gezeigt werden könnten. Länger macht sich dabei Umrisse und Scherenschnitte für die Motive zunutze. Die Umrisse der einzelnen Krippenfiguren sind auf Nesselstücken gezeichnet und mit Wäscheklammern am Wäscheständer fixiert, sodass sie vor dem Wandbild stehen. Das Wandbild besteht aus einem holzfarbenen Grund und einer gänzlich weißen Figur im Scherenschnitt. Hier behandelt der Künstler mit den verwendeten Materialien und Techniken das Sakrament der Taufe sowie die „reingewaschenen“, unbemalten und „unbefleckten“ Elemente.
Jörg Länger setzt sich in seiner Kunst eindrücklich mit sakralen und menschlichen Themen auseinander und bringt diese in seiner individuellen Art zum Ausdruck.
Wer mehr über den Künstler, seine Werke und seine Arbeitsweise erfahren möchte, ist herzlich zum Künstlergespräch am 11. Januar 2025 um 19 Uhr in St. Franziskus in Burgweinting eingeladen. Durch den Abend führen Pfarrer Michael Hoch und Lisbeth Schrettenbrunner. Für die musikalische Gestaltung sorgen die Perkussionistinnen Tina Eff und Lisbeth Schrettenbrunner. Im Anschluss lädt der Kunstkreis St. Franziskus zum Stehempfang im Foyer der Kirche ein.
Weitere Informationen finden Sie im FLYER.
Fotos: Jörg Länger