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Foto: Marion Abate

Im Wolfgangsjahr, das letzte Woche am 31.10. mit dem Todestag des Hl. Wolfgangs seinen Höhepunkt fand, war es den Kunstsammlungen des Bistums Regensburg ein Anliegen, ein bleibendes Andenken an dieses Jubiläum zu schaffen. Zu diesem Zweck wurde die junge, aufstrebende Künstlerin Marion Abate beauftragt, den Hl. Wolfgang auf moderne Weise künstlerisch zu interpretieren.

Das Resultat ist eine Plastik, wie sie so nicht in den Kunstsammlungen zu finden ist. Marion Abate griff historische Darstellungen des Heiligen auf und kombinierte sie mit einer zeitgenössischen Herstellungstechnik. Sie gestaltete in Ton eine 50cm große Statue, die anschließend in einem 3-D-Programm weiterbearbeitet wurde und nun in einem 3-D-Druckverfahren aus keramischem Ton hergestellt wird. Die reduzierte Form, die so entstand, bezieht sich bewusst auf Figurendarstellungen, die wir von Fassaden mittelalterlicher Kathedralen kennen. Als Oberflächengestaltung der Wolfgangs-Figur wählte Abate einen in verschiedenen Farben schimmernden Acryllack auf Wasserbasis, wie er in der Auto-Tuner-Szene Verwendung findet. Dieses in der Sakralplastik bisher ungewöhnliche Konzept verleiht der Darstellung eine Erscheinung, die die Zeitspanne zwischen der historischen Person des Hl. Wolfgang scheinbar mühelos bis zur Jetztzeit überbrückt und so die Aktualität seiner Gedanken unterstreicht.

Abates Hl. Wolfgang ist ebenso mit seinen typischen Attributen ausgestattet - den bischöflichen Insignien Mitra und Stab, sowie der Kirche und dem Beil aus der Wolfgangs-Legende. Dieser Legende zufolge, soll der heilige Wolfgang eigenhändig an dem Ort, an dem das von ihm geworfene Beil gelandet ist, eine Kirche am heutigen Wolfgangsee errichtet haben. Zudem hat sich der Hl. Wolfgang für die Armen und für die Wissensvermittlung eingesetzt, weshalb an der Figur auch Brotlaibe und ein Buch zu finden sind. Marion Abate verzichtete bewusst auf eine detaillierte Gestaltung und lässt stattdessen die 3D-gedruckte Keramik in ihrer reduzierten Form und mit ihrer markanten plastischen Oberfläche wirken.

Zusätzlich sorgt der Flip-Flop-Lack für eine auffallende Optik. Je nach Betrachtungswinkel schimmert die Figur in einem anderen Farbton, von Violett über Blau bis Grün. Die Lackierung wurde von Fachleuten in eine Lackiererei ausgeführt – eine Zusammenarbeit, die über die Handelskammer zustande kam – und verleiht der Plastik die besondere „color-shifting“-Farbgebung. Mit der Formsprache mittelalterlicher Statuen verbindet Marion Abate über keramischen 3-D-Druck und irisierenden Autolack den 994 verstorbenen Hl. Wolfgang pointiert mit unserer Gegenwart.  

Danke Marion Abate für dieses, wie wir finden, außergewöhnlich gelungene Kunstwerk!

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