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Foto: Gerald Richter

Rokokomonstranz, Augsburg 1776

Die formschöne Rokokomonstranz wurde 1776 vom Domkapitel bestellt, worüber uns die
Quellen näheres berichten. Am 26. April 1776 zeigte der Domkapitular Georg Philipp von Gumppenberg den Domherren die Entwurfszeichnung für eine neu zu beschaffende Monstranz, die etwa 200 fl. kosten sollte. Die Auswahl des Gerätes überließ man Gumppenberg. Am 7. Juni 1776 konnte dem Domkapitel die Monstranz schon vorgezeigt werden; sie fand allgemein Beifall. Die endgültigen Kosten beliefen sich einschließlich Transport auf 251 fl. 34 kr.

Bemerkenswert ist, dass die Summe nicht an den Goldschmied, sondern an den Silberhändler Gutermann ausgezahlt wurde, wie den Domkapitelschen Rechnungsbüchern zu entnehmen ist. Dieser Gutermann hatte bereits 1772 Silberfiguren für den Dom-Hochaltar angeboten. Hier zeigt sich wieder die weit verzweigte Organisation der Augsburger Goldschmiedezunft. Geschaffen wurde die Monstranz nämlich von dem Goldschmied Caspar Xaver Stippeldey, der 1766 Meister geworden war und  1808 starb. Vom selben Goldschmied kamen später weitere Arbeiten nach Regensburg; ein frühklassizistischer Kelch von
1793/95 in der Alten Kapelle, sowie ein ähnlicher Kelch samt einer zugehörigen Meßkännchengarnitur, 1795/97 gestempelt, in der Niedermünsterkirche.

Kupfer vergoldet; Silber, größtenteils vergoldet; meist getrieben, in kleinen Teilen gegossen; ziseliert und punziert; Emailmalerei. Der reiche Steinbesatz besteht vorrangig aus Bergkristallen; dazu treten vereinzelt Turmaline, Hyacinthe, Granate und Amethyste.


Sonnenmonstranz GeraldRichter kl
Detailaufnahme, Foto: Gerald Richter

Höhe: 64,5 cm
größte Breite: 29 cm
größter Durchmesser des Fußes: 23,4 cm

 Zu sehen im Domschatz Regensburg, Inv. Nr. D 1974/0028