Pietà, Guido Martini
Denkmal für die Gefallenen des
1. Weltkriegs
1920
Lindenholz, gefasst
Die Skulptur befand sich bis ca. 1955 hier in der Kriegergedächtniskapelle der Niedermünsterkriche in Regensburg, danach an anderen Standorten der Kirche und wurde schließlich ganz abgebaut. Nach der Restaurierung ist sie nun wieder an dem Ort, für den Guido Martini sie geschaffen hat.
Die Pietà (it. für „Frömmigkeit, Mitleid“) ist die Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus. Guido Martini legt den Sohn nicht wie sonst beim Vesperbild üblich in Marias Schoß.
Das Vesperbildthema berichtet bildhaft vom Abend des Geschehens auf Golgota, in der Zeit zwischen der Kreuzabnahme und der Bestattung Jesu. Das Motiv der Beweinung zeigt intensiv die Trauer der Mutter um ihren getöteten Sohn.
Können wir in Trauer und Schmerz noch vertrauen? Guido Martini (*1881 in Piano di Vallarsa; + 1964 Regensburg) gibt in seinen Werken Antworten. Einfühlsam und ausdrucksstark stellt der Bildhauer biblische Szenen der Passionsgeschichte dar und zeigt dabei vor allem Menschen mit ihren Zweifeln, ihrer Hoffnung und Liebe.
Guido Martini lebte und arbeitete ab 1907 in Regensburg, schuf zahlreiche Bildwerke christlicher Kunst. Im Mittelpunkt der kleinen Ausstellung vom 1. bis 30. April in der Vorhalle der Niedermünsterkirche steht die Skulptur „Beweinung Christi“ von 1920, die nach ihrer Restaurierung nun wieder an ihren originalen Standort in der Kriegergedächtniskapelle zurückkehrt.