Reliquienkästchen mit byzantinischen und islamischen Motiven
Anlässlich der Ausstellung "Islam in Europa 1000-1250" im Dommuseum Hildesheim wird das Reliquienkästchen aus dem 13./14. Jahrhundert als Kunstwerk des Monats Oktober vorgestellt:
In den Kirchenschätzen Europas und im Hildesheimer Domschatz (UNESCO-Welterbe) sind zahlreiche Kunstwerke aus vom Islam geprägten Regionen überliefert. Ausgehend von diesen Objekten werden in der großen Sonderausstellung im Dommuseum Hildesheim die Gemeinsamkeiten und Verflechtungen der Kulturen aufgezeigt. Hochkarätige internationale Leihgaben unter anderen aus Florenz, London, Paris und Wien bieten eine einzigartige Möglichkeit, dieses auch für die Gegenwart relevante Thema zu betrachten.
Das Reliquienkästchen aus dem 13/14. Jahrhundert ist aus Zypressenholz mit filigranen Elfenbeinschnitzarbeiten. Ein dichtes Geflecht unterschiedlichster Materialien, Formen und Farben überzieht flächendeckend das ganze Kästchen. Es ist ein besonderes Objekt, denn die große Vielfalt an Materialien und künstlerischen Techniken, erschweren bis heute die genaue Bestimmung der Entstehungszeit und der Provenienz.
Gefunden wurde es 1873 in der ehemaligen Abteikirche in St. Emmeram in Regensburg. Drei Vierpassmedaillons mit Tierjagdszenen schmücken den Deckel. Intarsienbänder und Fischgrätmuster sind an der Front angebracht und die Rückseite des Kästchens zieren schlichte Schachbrettformen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 12.2.2023 zu sehen.
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Reliquienkästchen
Spanien oder Italien(?), 13./14. Jh. (?)
H. 41,8 cm, B. 21 cm, T. 12,7cm
Inv.-Nr.: D 1947/0065
Fotos: Gerald Richter