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Foto: Ursula Jüngst

Urusla Jüngst, Aleppo – Heilige Nacht (2014)

Das Gemälde entstand in der Weihnachtszeit vor fünf Jahren, unter dem Eindruck der begonnenen Zerstörung der syrischen Stadt Aleppo, einer der ältesten Städte des Orients.
„Schwere Lilatöne, trauriges Indigo, düsteres Blau, sehnsüchtiges Ultramarin“ habe sie mit ihrem Pinsel auf die Leinwand gesetzt, sagt die Künstlerin. Ihre Betroffenheit habe den Pinselauftrag heftig gemacht, sodass sich die Ölfarbe regelrecht unter dem Pinsel hervorquetschte. Struppig, unruhig, zerrissen seien die Pinselsetzungen.

„Zartes Gelb und zittriges Rosa“ sollten das Bild wieder beruhigen, Himmelblau und Magenta die harten Farbabgrenzungen vorsichtig beleben. In die bedrückende Dunkelheit trete dadurch etwas Helles, Strahlendes und dieses Leuchten verleihe der Komposition etwas Hoffnungsvolles. Eine stellenweise Untermalung in warmem Rot gebe den schweren Blautönen ein warmes Leuchten. Betrachte man das Gemälde in Ruhe über einen längeren Zeitraum, könne man beobachten, wie der zuerst dunkle Charakter des Bildes sich mehr und mehr aufhelle und es von innen heraus zu leuchten beginne.


„Mit meiner Malerei möchte ich gegen Schrecken und Dunkelheit anmalen. Für eine helle und friedliche Welt. Malerei ist für mich Ausdruck von Liebe.“ (Ursula Jüngst)


„Mag sein, dass die Schrecken von Gewalt, Terror und Krieg sich so übermächtig
in unserer Welt zeigen,
mag sein, dass die Finsternis des Misstrauens und der Ablehnung
ein menschliches Herz ganz und gar besetzen können,
mag sein, dass vernichtendes Potential alles Positive und Aufbauende
nicht zur Geltung kommen lässt,
mag sein, dass das Zerbrechliche widerstandsfähiger erscheint als das Unverwüstliche.

Die Menschwerdung Jesu Christi erzählt die Geschichte
Von der bleibenden Hoffnung, die jedes Neugeborene mit sich bringt,
von der unverwüstlichen Kraft des Lebens,
von der Erkenntnis, dass selbst ein kleines Licht
sich gegen große Dunkelheit durchsetzen kann,
von der Erfahrung, dass Liebe und Hingabe stärker sind als Hass und Egoismus.“
(Msgr. Dr. Werner Schrüfer, Künstlerseelsorger des Bistums Regensburg)

Öl auf Leinwand
H 165 × B 145 cm
L 2020/0001