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Michael Triegel (*1968)
Lucia

Triegel Michael Lucia 2012

Am 13. Dezember feiert die Katholische Kirche den Gedenktag der hl. Jungfrau und Märtyrerin Lucia. Der Leipziger Künstler Michael Triegel hat 2012 eine großformatige Darstellung der Heiligen gemalt, wie sie barfuß im Inneren einer Stube am Boden kniet und nach einer Kerzengirlande greift.

Mit der Rechten hält sie eine brennende Kerze, deren Lichtschein über ihr weißes, gefälteltes Gewand Schatten wirft. Ein bodenlanger roter Umhang fällt vom Kopf der Heiligen auf den Holzboden, auf dem eine Metallschale mit zwei Augen liegt. Lucia lebte während der diokletianischen Verfolgungen um 300 in ihrer Heimatstadt Syrakus auf Sizilien. Die Legende erzählt, dass sich die verlobte Lucia mit ihrer kranken Mutter zum Grab der hl. Agatha begab, um die Genesung der Kranken zu erflehen. Agatha erschien, heilte die Mutter und kündigte das Martyrium Lucias an. Daraufhin verschenkte Lucia ihren Besitz an die Armen, verzichtete auf die Ehe und riss sich eigenhändig die Augen heraus, damit sie keinen Mann mehr betören könnte. Ihr enttäuschter Bräutigam zeigte sie daraufhin als Christin an, wodurch man ihr mit dem Schwert den Hals durchbohrte. Der Maler Michael Triegel stellte in seinem meisterlichen Bild die Szene nach der Selbstverstümmelung der Heiligen dar, als das Blut noch aus ihren Augäpfeln über Gesicht und Gewand tropft. Lucia ist nun blind und verlangt nach Licht. Die Dramatik der Szene hat der Künstler noch weiter gesteigert durch das unendliche Dunkel, das von der Türöffnung in den Raum einzudringen droht. (HR)

Lucia | 2012 | Mischtechnik auf Leinwand | 140 x 100 cm
Kunstsammlungen des Bistums Regensburg (Inventar-Nr. L 2013/9) / Dauerleihgabe Sammlung Klöcker, Bad Homburg v.d.Höhe

zu sehen ab 11. Dezember 2015 im Domschatzmuseum