Rauminstallation „faint – Ohn’macht“
Eine Horizontale — ein Holzbalken — ist eingeklemmt zwischen den Betonwänden der Universitätskapelle Regensburg; die Neonröhren unterstützen den Eindruck von Leichtigkeit. Die Senkrechte lehnt als zweiter Balken gegen die Altarwand. Behangen mit textilen Stoffen, die im Laufe der Installation von den Gläubigen mit persönlich mitgebrachten Kleiderresten etc. ausgebaut werden soll, bildet dieser den aufgerichteten Körper. Seine Materialität entwächst der Bedürftigkeit, die den Alltag des Menschen kennzeichnet, ist greifbar und anthropomorph. Dieses Aufwärtsstreben bildet im maximalen Richtungskontrast gegen die mittels Licht immaterialisierte Horizontale eine markante, theologisch deutbare Zäsur. Im Zwischenraum zwischen Horizontalem und Vertikalem, das sich nur aus einer bestimmten Blickachse eröffnet, teilt sich auch die Spannung und Dimension mit, die je nachdem als Ohnmacht oder als Kreuz gedeutet werden kann. Freiheit bzw. Freiwilligkeit durch Dekonstruktion.