Drei Stelen - „Feuer“
Wie mächtige Säulen stehen sie da, drei hoch aufgeschossene Menschenwesen. Ihr Leib ist aus klobigen Trommelstücken übereinandergetürmt, mit scharfgezackten Fugen und in der Außenhaut tief zerfurcht, wie die Rinde uralter wettergegerbter Baumstämme. Glühendes Rot ist die vorherrschende Farbe, Rostbraun und Schwarz mischen sich drein, und manchmal auch Bläuliches. Es sind die Farben von loderndem Feuer.
Die Figuren gehören zu einem vierteiligen Zyklus, er kreist um die Urelemente der Welt: Wasser und Feuer, Erde und Luft.
Diese drei rotglühenden Wesen sind aus Lehm geformt, dem Urstoff des Menschen in der Schöpfungsgeschichte. Sie sind noch feuerdurchtränkt, doch scheint es, als wären sie gerade dabei, das Chaos der glühenden Urmaterie abzustreifen, sich zu verfestigen und in Klarheit emporzusteigen. Oben bricht sich das Menschengestaltige Bahn. Kopf, Hals und Schultern sind frei und geglättet, nicht nur im Umriss. Das Innere jedoch bleibt verschattet, keine Augen, kein Mund, kein bestimmtes Gesicht. Menschenbilder, in ihrer Form auf die Urform verdichtet. Es sind allgemeingültige Sinnbilder für den Menschen als Krone der Schöpfung. (FF)