Ausstellung vom 4. April bis 4. Mai 2008
im Museum Obermünster
Die Vielfalt der sudanesischen Alltagswelt erleben: Der Medienkünstler Egbert Mittelstädt lenkte mit einem begehbaren Panorama, mit lebensgroßen 360º-Fotografien den Blick auf ein faszinierendes, weitgehend unbekanntes Land. Hinter allen Problemen lässt sich in seinen Bildern die Schönheit des Sudans und die Würde und die Lebensfreude finden, die sich die Menschen in der Armut bewahrt haben.
Das von Don Bosco JUGEND DRITTE WELT e. V. initiierte Ausstellungsprojekt wurde in einer breiten Trägerkooperation von gesellschaftspolitischen und kirchlichen Einrichtungen (EineWeltNetzwerk Bayern, Amnesty international, Weltläden una terra und morenito, Diözesanmuseum, Arbeitsstelle Weltkirche im Bistum Regensburg, Missio München) unter der Führung der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg e.V. präsentiert.
Die Veranstalter wollten auf die aktuelle Situation der Bevölkerung vor allem im Südsudan (nicht nur in Darfur!) aufmerksam machen, denn trotz des fragilen Friedensschlusses zwischen Nord- und Südsudan von Januar 2005 leben noch immer große Teile der Bevölkerung als Flüchtlinge im eigenen Land. Die Ausstellung umfasste eine Panorama-Installation und Fotografien von Egbert Mittelstädt. In seinen breitformatigen Aufnahmen verwandelt der Kölner Künstler die Wirklichkeit des Sudans in eine eigene künstlerische Erlebniswelt. Die ungewöhnliche Präsentationsform stellt dabei die Würde und Lebensfreude der Menschen und nicht zuletzt die Schönheit des Landes in den Mittelpunkt.
Panoramen galten im 18. Jahrhundert als eine Art Massenmedium, das das Bedürfnis nach optischer Information eines breiten Publikums abdeckte. Egbert Mittelstädt hat diese Darstellungsform reaktiviert und für seine Panorama-Fotografien neu definiert. Mit Hilfe mehrerer Projektoren werden die fotografierten Szenen in stetem Wechsel präsentiert. Für den Betrachter entsteht der Eindruck, er befände sich mitten in der Weite der afrikanischen Savanne oder in der intimen Atmosphäre einer südsudanesischen Rundhütte. Vor allem die Nähe zu den Menschen, die Mittelstädt durch seine Kunst schafft, ist bemerkenswert.
DISCOVER SUDAN wurde bereits mit großem Erfolg auf dem Katholikentag 2006 in Saarbrücken, vom 17. Mai bis 15. Juni 2007 im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) und vom 28. November 2007 bis 31. Januar 2008 im „Haus am Dom“ in Frankfurt am Main präsentiert.
Der Verein Don Bosco JUGEND DRITTE WELT fördert Projekte der internationalen Jugendhilfe und Entwicklungsarbeit. Im Sudan ist es dem Verein gelungen, mehr als 5.000 Kinder zurück in die Schule zu bringen sowie fast 1.000 neue berufliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Parallel zur Ausstellung wurde eine Kampagne zum globalen Lernen für deutsche Schulen gestartet. Mehr als 1.400 Schulen in Deutschland wollen das von JUGEND DRITE WELT entwickelte Material im Unterricht einsetzen.
Information und Registrierung für die Schulkampagne: www.discover-sudan.de